hände ohne liebe

ausgestoßen aus deiner welt
fühlte ich mich, als deine hände
sich von meinen abgewendet hatten
innerlich warst du schon weit weg

zögerlich lagen unsere hände
nebeneinander
als hättest du ihnen noch
einen letzten Versuch gegönnt
doch es hatte keinen Sinn

mit deinen gedanken rittest du
schon auf zukunftswellen
zukunftsgefühle rauschten in
deinen ohren
tosend vor ungeduld

dann zogst du deine hände
endgültig weg
und meine blieben
blutleer, leblos liegen

wurden von deiner
zukunft überollt,
konnten zum abschied
nicht mal winken ...

Hände ohne liebe, trennung, beziehung, schmerz, einsamkeit, gefühle, entfremdung, verlust, glück ist vergänglich, lyrik, foto, das leben,


© Ida Moor, 2019


eintönigkeit

weiterschreiten
durch die immer
gleichen tage
wenn der tag endet,
kommt die nacht

wenn die nacht
im licht verschwindet
kommt der tag
immer ein neuer
und doch ein alter
den man schon kennt

quälend ist die eintönigkeit
und bitter, dass man sich
fügen muss
es bleibt nur sich abzulenken
der schwere keinen
zutritt lassen
doch schon der gedanke daran
ist schwer geworden,
drückt mich zu boden
und zwingt mich
mehr demut zu zeigen

demut vor dem guten leben
das wir haben, hier bei uns.

Eintänigkeit, hamsterrad, alltag, das leben, unzufriedenheit, frust, gnade eines guten lebens, frieden, wohlstand, dankbarkeit, schwermut, gegenwart, leere, lyrik, foto,


© Ida Moor, 2019

Photo by Lukas Schweizer on skuawk.com


nicht bei mir


in deinen augen
sah ich die träume
leuchteten voll sehnsucht
doch das licht
wanderte in die ferne
aber ich, ich ging
an deiner seite

angstvoll fasste ich
nach deiner hand
um deine sehnsucht,
deine träume wegzuscheuchen,
doch deine hände waren kalt wie eis
deine blicke abwesend
deine gedanken meilenweit
und deine lippen schwiegen.

wir gingen ohne worte
nur die angst in mir klagte
meine hand in deiner,
aber du warst nicht da,
nicht bei mir.


Nicht bei mir, abweisend, abwesend, in träumen versunken, sehnsucht, kälte, beziehung, angst um die liebe, schweigen, hand in hand gehen, lyrik, foto
 
© Ida Moor, 2019

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die liebe muss man nicht verstehen

du kannst dich nicht
dagegen wehren, sagst du
und siehst mich nicht an

deine augen suchen die antwort
auf meine frage
irgendwo, wo ich nicht bin

im dickicht eines imaginären
waldes, hinter jedem baum
deine schritte rascheln
auf geäst und laub

du suchst eine antwort
die du nicht finden kannst
auch die zeit hilft dir nicht
erinnerungen haben
ihr leben ausgehaucht
sie bringen die jahre
nicht mehr zurück

mach dir keine mühe,
ich frage dich nicht mehr
nach dem warum
die liebe muss man nicht verstehen
wie sollte man auch...?

die liebe muss man fühlen
und sie weiß immer,
wann sie gehen muss.


© Ida Moor, 2019

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täuschung


er, dem die heuchelei
aus den augen tropfte
während seine worte
dissharmonie erzeugten
das, was er sagte, klang
wie schlecht gestimmte
musikinstrumente

eine maskerade,
die er selbst
nicht einmal bemerkte
so gut beherrschte er
die kunst der täuschung
bis zum rand mit leeren,
falschen versprechen gefüllt

der scheinheiligkeit
kann man nicht vertrauen
zu viele schöne Worte
warten immer noch
auf ihre erfüllung.


© Ida Moor, 2019

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